RoboCreators
Das Robotik-Schullabor an der HTWK Leipzig
Als Ingenieursschmiede der Region war und ist die HTWK Leipzig ein wichtiger Akteur bei der
Gestaltung der digitalen Transformation in der Gesellschaft. Zentral ist dabei der Wissenstransfer aus
der Hochschule in die Region und insbesondere in die regionale Wirtschaft, dem sich die Hochschule
verpflichtet sieht.
Was bietet das Robotik-Schullabor an der HTWK?
- Schulungen für Lehrkräfte in allen MINT-Themen
- Begleitung und Beratung von MINT-Angeboten an Partnerschulen
- Workshops für Schulen im Bereich Mathematik, Informatik, Elektrotechnik, Physik und Robotik.
- Angebote für Projekttage und Exkursionen
- HandsOn für Lehrkräfte, Eltern und Interessierte im Bereich MINT
- Ferienkurse für Schüler und Schülerinnen
Aktuelles
Seit April arbeiten die fußballbegeisterten Informatikerinnen und Informatiker der HTWK Leipzig zusätzlich mit neuen humanoiden Robotern der Firma Booster Robotics. Die Booster K1 Roboter sind größer als die Nao-Roboter, mit denen das Team seit 2009 in internationalen Wettkämpfen antritt. In der Standard Platform Liga standen die HTWK Robots seither an der Weltspitze im Roboterfußball. Zu den Höhepunkten gehört der Weltmeister-Titel 2018 sowie acht Vizeweltmeistertitel.
Erfolgreiche Kooperation
„Die Kooperation mit Booster Robotics ist für die HTWK Robots ein Sprung auf ein neues Level. Sie ermöglicht uns einen Quantensprung an Rechenleistung, Sensorik und mechanischen Möglichkeiten. Dass unsere Partnerschaft nun mit einem Weltmeistertitel besiegelt wird, ist geradezu traumhaft. Mein Dank für die leidenschaftliche Arbeit gilt dem Team und allen, die uns unterstützt haben, besonders Booster Robotics“, so Jens Wagner, HTWK-Professor für mobile Robotik, einer der Betreuer der HTWK Robots.
Auch HTWK-Rektor Prof. Dr.-Ing. Jean-Alexander Müller ist begeistert: „Zum Weltmeistertitel der Boosted HTWK Robots in Brasilien möchte ich allen Beteiligten vor Ort und den daheimgebliebenen Forschenden ganz herzlich gratulieren. Der Sieg gegen das chinesische Team ist nicht nur ein sensationeller Triumph, sondern auch ein klarer Beleg für die herausragende Forschungs- und Entwicklungskompetenz der HTWK Leipzig und unserer Alumni im Bereich Künstliche Intelligenz und Robotik. Diese Leistung zeigt eindrucksvoll, wie wir an unserer Hochschule Forschung in konkrete, zukunftsweisende Anwendungen umsetzen.“
Wir stellen vor: Booster
Die circa ein Meter großen und 20 Kilogramm schweren Booster K1 Roboter sind humanoide Roboter der Firma Booster Robotics aus Peking (China). Seit April 2025 steht der HTWK Leipzig diese neue Hardware zur Verfügung. Für die Teilnahme am RoboCup portierte das HTWK Robots Team die für die Naos programmierte Software auf die Booster und brachte den Robotern dank Künstlicher Intelligenz das Laufen, Ausweichen, Navigieren, Aufstehen und Tore-schießen bei. Sein Europadebüt feierte einer der Roboter kürzlich beim Leipziger Firmenlauf und lief dort erfolgreich ins Ziel.
Hintergrund RoboCup
Beim RoboCup treten Hochschulteams jährlich in verschiedenen Ligen gegeneinander an. Die Teams der HTWK Leipzig starteten 2025 in der „Humanoid League – Kid Size“ sowie in der „Standard Plattform Liga“, in denen alle Teams die gleichen Modelle nutzen. Die Herausforderung besteht also in der Programmierung – der Roboter-Fußball wird daher auch als „Kampf der Algorithmen“ bezeichnet. Die HTWK-Teams bestehen aus rund 20 Mitgliedern, die an der HTWK Leipzig studieren oder als Absolventinnen bzw. Absolventen bereits im Berufsleben stehen. Ziel des RoboCups ist es, dass im Jahr 2050 Fußballroboter den amtierenden Fußballweltmeister aus Fleisch und Blut besiegen. 2025 traten in Brasilien 2.500 Teilnehmende aus 37 Ländern in 250 Teams gegeneinander an.
Video: Das Finale des RoboCups 2025
Ein neues Großforschungsgerät ermöglicht der HTWK Leipzig nun, diese Pulver genauer zu analysieren: „Wir untersuchen Prozesse, bei denen das Pulver nicht nur als Baumaterial dient, sondern auch funktionale Eigenschaften besitzt. Zusätzliche Funktionen wie elektrische Leitfähigkeit können wir gezielt über einen Druckkopf einbringen. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Herstellung multimaterialer und multifunktionaler Bauteile“, erklärt Ingo Reinhold, Professor für Beschichtungsprozesse an der HTWK Leipzig.
Um neuartige funktionale, 3D-gedruckte Materialien und Bauteile in einem vielfältigen und interdisziplinären Konsortium zu erforschen, bildete sich an der HTWK Leipzig der Forschungsbereich Multimaterial-AM heraus. In diesem bündeln Professoren aus den Fakultäten Informatik und Medien sowie Ingenieurwissenschaften ihre Kompetenzen. 2023 beantragten sie bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Großgeräteförderung. Mit Erfolg: Als eine von 16 Hochschulen erhielt die HTWK Leipzig ab Januar 2024 eine Finanzierung in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro für Technik, um den 3D-Druck weiter zu erforschen. Zu den neuen Geräten gehören zwei 3D-Drucker und die nun eingetroffene Pulverscherzelle.
Neue Pulverscherzelle in Betrieb
Die Pulverscherzelle, ein Analyse-Gerät zur Bestimmung von Fließeigenschaften, ist Anfang März 2025 angekommen und in Betrieb genommen worden: „Mit dem Präzisionsrheometer von Anton Paar analysieren wir den Fluss von Pulvermaterialien in einer kontrollierten Temperatur- und Feuchteumgebung, um die Geschwindigkeit und Präzision der Prozesse weiter zu optimieren“, erklärt Reinhold.
Die Pulverscherzelle ermöglicht hochpräzise Rheologiemessungen im Temperaturbereich von 5 bis 120 Grad Celsius und bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 5 bis 95 Prozent. Mit ihr lassen sich wichtige Parameter wie Kohäsion, Fließgrenze und Wandreibungseffekte ermitteln. Das ist besonders relevant für den High-Speed-Sintering-Druckprozess, bei dem unter anderem wasserbasierte Inkjet-Tinten eingesetzt werden. Der freigesetzte Wasseranteil kann die Fließfähigkeit des Pulvers erheblich verändern und damit die Dichte sowie die Qualität der gedruckten Bauteile beeinflussen. „Durch diese Messungen können wir gemeinsam mit unseren Partnern in der Materialforschung den Druckprozess gezielt analysieren und optimieren.“
In einer ersten Messreihe widmeten sich Reinhold und sein Team dem Alterungsverhalten von PA12-Pulvern aus dem Selective Laser Sintering (SLS). Reinhold: „Dabei konnten wir nachweisen, dass die Alterung zu einer Erhöhung der Kohäsion, also dem Zusammenhalt, führt, was die Verarbeitbarkeit mehrfach genutzter Pulver erschwert. Gleichzeitig bieten die Messdaten uns eine Grundlage, um die Wiederverwendbarkeit der Pulver gezielt zu verbessern und den notwendigen Auffrischungsgrad der Pulvermischungen zu minimieren. Zusätzlich kann die Temperatur- und Feuchteregelung auch für Versuche mit Kegel-Platte-Geometrie oder Torsion genutzt werden, um Materialkennwerte von Pasten oder Polymeren bei den entsprechenden Umgebungsparametern zu ermitteln.“
Weitere 3D-Drucker werden noch geliefert
Voraussichtlich im Sommer 2025 sollen auch die beiden neuen 3D-Drucker eintreffen. Der Drucker mit Powderbed-Fusion/IR-3D-Drucksystem kann verschiedene Pulver und Tinten durch Wärmestrahlung miteinander verschmelzen und neben der mechanischen Funktion des Bauteils auch lokal Eigenschaften definiert verändern. So können Forschende beispielsweise mit Nanopartikeln elektrische Leiter oder Sensorik in mechanische Strukturen einbringen.
Ein weiterer 3D-Drucker ist für medizinische Anwendungen vorgesehen. Er ermöglicht das Drucken komplexer Materialkombinationen in Granulat- oder Pastenform, die über die verschiedenen Druckköpfe eingespeist werden. Biomedizinerinnen und Biomedizinern erlaubt das Verfahren zum Beispiel, Knochenimplantaten Arzneimittel beizugeben, damit diese vom Körper besser angenommen werden.
Hintergrund zum Forschungsbereich Multimaterial-AM
Der Forschungsbereich Multimaterial-AM verbindet das fakultätsübergreifende Leipzig Center of Materials Science mit dem Institute for Printing, Packaging und Processing (iP3) an der Fakultät für Informatik und Medien, das bereits seit Jahren die Anwendung additiver Fertigungsverfahren im Rahmen der klassischen Druck- und Verpackungstechnik erforscht.<s> </s>
Seit mehr als zehn Jahren entwickelt Stahr mit der interdisziplinären Forschungsgruppe FLEX (Forschung.Lehre.Experiment) Strategien für individualisiert-automatisierte Fertigungskonzepte im Holzbau. Den Anfang bildeten Forschungen zum Zollingerdach, einer besonders materialeffizienten Dachbauweise mit gekrümmten Hölzern, der FLEX dank Digitalisierung und Weiterentwicklung eine neue Perspektive geben konnte. Daraus entwickelten sich zahlreiche weitere Projekte zum innovativen Holzbau. Der jüngste Meilenstein war schließlich die Eröffnung des HolzBauForschungsZentrums an der HTWK Leipzig im August 2024 in Leipzig-Engelsdorf. In dieser in Bezug auf ihre technologische Ausstattung alsbald einzigartigen Forschungs- und Fertigungshalle können Stahr und sein Team aus Architektur und Ingenieurwesen neue Konzepte für materialsparende Lösungen im Realmaßstab und auf Anwendungsniveau entwickeln und erproben. Damit will die Forschungsgruppe FLEX ihrem Anspruch gerecht werden, anwendungsnahe Spitzenforschung zu betreiben.
Begleitendes Fachprogramm und Forschung zum Anfassen
Um den rund 250 Gästen aus, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft einen Einblick in diesen angewandten Forschungsbereich zu geben, folgte ein breit gefächertes Vortragsprogramm rund um digital basierte Konzepte für das ressourcensparende, kreislauffähige Bauen von morgen an der HTWK Leipzig. Zunächst sprachen Prof. Dr. Klaus Holschemacher vom Institut für Betonbau über Carbonbeton, Tobias Rudloff vom Institut für Prozessautomation und Eingebettete Systeme über „Digitalbeton“ und Prof. Dr. Ingo Reinhold vom iP³ Leipzig, dem Institute for Printing, Processing and Packaging Leipzig, über Additive Fertigung. Es folgten Vorträge der Forschungsgruppe FLEX zur Robotik im Holzbau, der Nutzung von Künstlicher Intelligenz sowie zu den Potenzialen durchgängig digitaler Wertschöpfungsketten.
Praktisch sichtbar wurde die Forschung bei Rundgängen durch das HolzBauForschungsZentrum sowie an Stationen innerhalb der Halle. Zu sehen gab es einen Industrieroboter, der mit einem Stift bestückt Portraits von Besuchenden zeichnete sowie einen kollaborativen Roboter („Cobot“) und einen „LEGO-Roboter“ im Einsatz. Darüber hinaus konnten die Gäste durch eine Mixed-Reality-Brille die „Bauanleitung“ für eine Holzständerwand sehen und ein elementiertes 3D-gedrucktes Modell des weiterentwickelten Zollingerdaches selbst zusammenbauen. Sie konnten bestaunen, wie „Double-Layer-Holzfurniere“ sich unter dem Einfluss wechselnder Luftfeuchte verformen, um in Zukunft als „natürlich gesteuerte“, einzeln austauschbare Verschattungslamellen Räume zu verschatten und Klimatisierungskosten zu reduzieren.
Zukunftslotse Thomas Strobel über den Bausektor der Zukunft
Ein weiteres Highlight war die Keynote von Thomas Strobel, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Fenwis. In seiner Funktion als „Zukunftslotse“ warf er mit seiner Rede „Innovationsroadmap 2050“ einen Blick auf den Bausektor der Zukunft. Dabei spannte er den Bogen zwischen wichtigen Rahmenbedingungen eines Zukunftsbildes 2050, erfolgreichen Vorgehensweisen für Zukunftsplanung und den Transformationen, die dafür in den kommenden 25 Jahren erforderlich sein werden. Aus einer chancenorientierten Perspektive betrachtete er erfolgreiche Praxisbeispiele für Kreislaufwirtschaft sowie neue Anforderungen und Erfolgsfaktoren im Bausektor. Seine Keynote reicherte er mit Impulsen zu pragmatischen Zukunftsideen und interdisziplinärem, branchenübergreifendem Austausch an, damit auch Ausbildungskonzepte und Förderprogramme auf zukünftige Bedarfe ausgerichtet werden können.
Ausblick: FLEX erfindet sich neu
Zum Abschluss gab Stahr einen Ausblick auf die Pläne und Entwicklung der Forschungsgruppe FLEX. „Wir freuen uns, dass wir dabei sind, ein eigenes Institut zu gründen. Dies wird der nächste Schritt sein, um unseren Partnern zu signalisieren: Wir haben noch viel vor! Innovation und Verlässlichkeit sind die Säulen unserer langfristig ausgerichteten Handlungsstrategie.“
Hintergrund zu „Forschung trifft …“ und zum Dissertationspreis 2024
Die Jubiläumsfeier fand im Rahmen der Netzwerkveranstaltung „Forschung trifft …“ statt, bei der die HTWK Leipzig einmal im Jahr Mitarbeitende und Forschende sowie Gäste einlädt, Hochschulstandorte und die dort ansässigen Labore und Forschungsprojekte kennenzulernen. Am Forschungscampus Weigelstraße in Leipzig-Engelsdorf im Innovationspark Bautechnik Leipzig/Sachsen befinden sich zwei der größten und neuesten Forschungs- und Fertigungshallen: Das HolzBauForschungsZentrum und das Carbonbetontechnikum. Zwei Orte, an denen Innovationen zum Bauen der Zukunft mit Holz und mit Carbonbeton entstehen – und das im Realmaßstab.
Bei der Veranstaltung verlieh die Stiftung HTWK heute zugleich den Dissertationspreis 2024, mit dem sie jährlich herausragende Promotionen mit hohem Praxisbezug würdigt. Dieses Jahr ehrte die Stiftung Dr. Christoph Oefner: Der Maschinenbauingenieur befasste sich mit dem klinischen Problem der Implantatlockerung bei Patientinnen und Patienten mit Osteoporose. Er entwickelte ein digitales Vorhersagemodell zur quantitativen Lebensdauerabschätzung von Verankerungen mit Pedikelschrauben und nahm den Preis während der feierlichen Verleihung entgegen.
Worum geht es in der neusten Ausgabe?
Im Forschungsmagazin Einblicke 2025 hat Künstliche Intelligenz (KI) zum Schwerpunkt, denn kaum eine technische Errungenschaft hat in jüngster Zeit so viel Aufmerksamkeit erhalten und so tiefgreifend Einzug in verschiedene Lebensbereiche gehalten. Auch in der Forschung spielt KI eine zunehmend tragende Rolle: Sei es als eigener Forschungsgegenstand oder aber als Methode angewandter Forschung, die in diversen Disziplinen neue Ansätze und Möglichkeiten bietet.
Lesen Sie im Magazin beispielsweise, wie die Forschende der HTWK Leipzig KI einsetzen, um menschliche Bewegungsabläufe zu analysieren - sei es im Sport, in der Medizin oder bei Arbeitsabläufen. Auch ein Messsystem für die Wartung von Straßen entwickeln Forschende aus dem Zusammenspiel von Sensoren und KI. A propos Straße: Das Smart-Driving-Team der HTWK Leipzig erprobt an Modellfahrzeugen verschiedene KI-Ansätze zum autonomen Fahren - wir berichten.
Themenvielfalt
Neben der Forschungsstatistik 2024 finden Sie wie immer auch die Gewinnerbilder des Fotowettbewerbs Forschungsperspektiven sowie in den "Schlaglichtern" viele weitere spannende Einblicke in unsere vielfältigen Forschungsthemen. Seien es die Bauingenieure und Architekten um Prof. Dr.-Ing Alexander Stahr, die ein neues Reallabor für den Holzbau der Zukunft errichteten, die Maschinenbauer um Prof. Dr.-Ing. Stephan Schönfelder, die UVC-Strahlen zur Luftreinigung verwenden und die Ausbreitung der Keime in Klassenzimmern simulieren, das Team von Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher, das recycelten Carbonbeton entwickelt oder aber Prof. Dr.-Ing. Robert Böhm, der mit seinen Mitarbeitenden Methoden erprobt, um Verbundwerkstoffe aus der Luftfahrt und aus Windkraftanlagen wiederzuverwenden.
Das Forschungsmagazin der HTWK Leipzig wird aus Mitteln des Projekts Saxony⁵ mitfinanziert, das im Rahmen des Bund-Länder-Programms Innovative Hochschule gefördert wird.
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Gern können Sie kostenfrei die Einblicke postalisch oder digital abonnieren. Die Einblicke erscheint einmal im Jahr.
Viel Lesevergnügen wünscht Ihnen die Einblicke-Redaktion des Referats Forschung der HTWK Leipzig!
Standort im Leipziger Süden
Im Foyer des Nieper-Baus (Karl-Liebknecht-Straße 134) gibt es Mitmachstationen und Exponate zum Anfassen und Ausprobieren: Einige davon befassen sich mit nachhaltigen Materialien wie Carbonbeton und Holz. So können Besucherinnen und Besucher beispielsweise ausprobieren, wie sie Beton zum Leuchten bringen oder wie digitaler Holzbau von Morgen mit Augmented Reality funktioniert. Den Kreislauf in Schwung bringt das bikelab: Hier können Gäste beim Fahrradfahren nicht nur Belastungen testen, sondern gleichzeitig Strom erzeugen. Oder sie finden beim interaktiven Sandkasten der Geotechnik heraus, ob ihr Sprung der eines Handstampfers oder doch einer schweren Impulsverdichtung gleicht. Viele Roboter sind in der 1. Etage zu finden: Die HTWK Robots präsentieren die neue Generation des Roboterfußballs, und nebenan wartet ein interaktives Tic-Tac-Toe-Spiel gegen einen superschnellen Scara-Roboter.
Geöffnet haben außerdem mehrere sonst für die Öffentlichkeit verborgene Labore: Dort gibt es Einblicke in die moderne Fertigung mit CNC-Fräs-Technik, in Elektrotechnik, in digitale Rekonstruktion, 3D-Druck und 3D-Scan sowie ins REM-Labor mit dem hochauflösenden Rasterelektronenmikroskop, das eine 1.000-fach höhere Auflösung als ein Lichtmikroskop hat. Noch mehr zu entdecken gibt es im Sanitärturm, wo Besuchende den Weg des Abwassers sehen können, oder beim Wasserbau-Labor, bei dem die Gefahren von Sturzfluten veranschaulicht werden. Gegenüber, im Lipsius-Bau mit dem angrenzenden Fechner-Bau, sind erstmals zwei weitere Labore geöffnet: Im Hardware-Labor können Interessierte selbst Bühnentechnik programmieren und „HTWK-Hasen“ löten oder wenige Räume weiter an Hand einer Demonstrations-Rauch-Kammer mehr über lebensrettende Rauchmelder erfahren. Im benachbarten Medienzentrum (Gustav-Freytag-Straße 40 a) und im Gutenbergbau (Gustav-Freytag-Straße 42) werden Geheimnisse der Verpackungstechnik gelüftet, beginnend bei der Frage, wie der Deckel auf den Joghurtbecher kommt. Mehr über Print- und Beschichtungsprozesse können Gäste erfahren, während sie ihren individuellen Tischtennisball bedrucken lassen.
Standort im Zentrum-Süd
Im Wiener-Bau (Wächterstraße 13) gibt es die seltene Möglichkeit, faszinierende Wirkungen von Elektrizität zu bestaunen: Das im mitteldeutschen Raum einzigartige HTWK-Hochspannungslabor zeigt verschiedene Hochspannungsphänomene, darunter leuchtendes ionisiertes Gas und Blitze, die auf Oberflächen gleiten. Des Weiteren gibt es Exponate, mit denen Medizintechnik erfahrbar wird oder verschiedene Roboter, die auch selbst gesteuert werden können. Mehr Robotik zum Anfassen und Ausprobieren gibt es bei den Leobots, dem studentischen Robotik-Team der HTWK Leipzig. Nicht zu vergessen: Das leckere Eis am Stiel vom Makers Lab, das im Labor spannende Designs für köstliche Eiskreationen entwickelt hat und dabei über den Weg von der Idee bis zum fertigen Eisprodukt informiert.
Programm für Kinder und Jugendliche mit Anmeldung
Angehende Nachwuchsforscherinnen und -forscher können sich dieses Jahr auf zwei besondere Highlights freuen: Kinder ab dem Grundschulalter können dieses Mal zu Chemiedetektivinnen und -detektiven werden und beim Experimentieren herausfinden, warum es den Fischen im Aquarium schlecht geht. Für alle Rätselbegeisterten ab 14 Jahren hat die Hochschulbibliothek ein Escape-Game um einen „Wettlauf um die Zeit“ entwickelt. Für beide Veranstaltungen empfiehlt sich eine vorherige Anmeldung über die HTWK-Website, da die Plätze begrenzt sind.
Hintergrund
Die Lange Nacht der Wissenschaften ist eine gemeinsame Veranstaltung der Leipziger Forschungseinrichtungen und der Stadt Leipzig. Dieses Jahr findet sie am 20. Juni von 18 bis 23 Uhr in ganz Leipzig statt. Das gesamte Programm ist unter wissen-in-leipzig.de abrufbar. Das Programm der HTWK Leipzig findet sich unter htwk-leipzig.de/lndw.
Noch gibt es einige freie Plätze – Sport frei!
]]>„Meine Kinder sind total begeistert, sie würden nun am liebsten entweder Maschinenbau oder Druck- und Verpackungstechnik studieren“, erzählt eine Mutter nach dem Besuch der Langen Nacht der Wissenschaften an der HTWK Leipzig. Die Begeisterung für die verschiedenen Lehr- und Forschungsbereiche ließ sich an diesem Freitagabend auf spielerische Art hervorrufen: Rund 50 Mitmachaktionen und Exponate zum Anfassen und Ausprobieren sowie Führungen in sonst verschlossene Labore und spannende Vorträge erwarteten die kleinen und großen Besucher am 23. Juni 2023 ab 18 Uhr an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Ein voller Erfolg, wie viele Beteiligte im Anschluss resümierten.
Mit einem umfangreichen, vielfältigen und interessanten Programm gewährten die teilnehmenden Forscherinnen und Forscher Einblicke in die Bandbreite der Lehr- und Forschungsbereiche der HTWK Leipzig. Zugleich bildete das Programm einen Teil der insgesamt mehr als 600 Einzelveranstaltungen, zu denen mehr als 54 Wissenschaftsstandorte am Abend der Langen Nacht der Wissenschaften in Leipzig einluden.
Exponate zum Ausprobieren und Einblicke in sonst verschlossene Labore
An der HTWK Leipzig waren Gebäude am zentralen Campus an der Karl-Liebknecht-Straße und der Gustav-Freytag-Straße sowie im Zentrum-Süd in der Wächterstraße geöffnet. Beispielsweise konnten Kinder und Erwachsene im Nieper-Bau am zentralen Campus in einen Sandkasten springen und so Bodenverdichtung ausprobieren, für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen eine kleine Lehmwand bauen, und sie konnten selbst kleine Fußball-Roboter vom HTWK-Robots-Teams steuern, die bereits Weltmeister im Roboter-Fußball geworden sind. Zu entdecken gab es auch zahlreiche Labore: Darunter waren jene vom 3D-Druck, von der Elektro-Technik, der Werkstoffforschung oder vom Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft.
Wenige Meter weiter lockten auch die Hochschulbibliothek und das Laborgebäude Naturwissenschaften sowie das Medienzentrum und der Gutenbergbau Besuchende an. Dort lernten sie auf spielerische Weise etwas zum neuen Verbundwerkstoff Carbonbeton, der nicht nur eine schlankere und nachhaltigere Bauweise vorantreibt, sondern auch dank der elektrischen Leitfähigkeit des Carbons funktionalisiert werden kann. Zudem erfuhren Interessierte viel zum Druck- und Verpackungswesen, das über das Zeitung-Drucken weit hinaus geht. „Dir Kinder waren mit Begeisterung dabei. In Erwachsenenrunden gab es meist eine rege Diskussion zum Thema Verpackung, Verpackungsrecycling und Nachhaltigkeit“, sagte Prof. Eugen Herzau, der in seinen Laborführungen „Geheimnisse der Verpackungstechnik“ lüftete. Viele Besucherinnen und Besucher freuten sich auch, einen individuell bedruckten Tischtennisball oder eigens versiegelte Gummibärenjoghurtbecher mit nach Hause nehmen zu können. Einblicke in sonst verborgene Themen gewährten auch die Chemikerinnen und Chemiker der HTWK Leipzig bei ihren Laborführungen, bei denen sowohl Detektive der Chemie am Werk sind als auch Gefahren für Kunstwerke gezeigt wurden.
Weitere Highlights warteten im Wiener-Bau in der Wächterstraße: Im HTWK-Hochspannungslabor zeigte Prof. Carsten Leu physikalische Experimente, dank derer Interessierte faszinierende Wirkungen von Elektrizität erleben konnten, darunter Gasentladungen in der Luft, gleitend auf Oberflächen und leuchtend im sogenannten „Gasraum“. Spannend waren auch die verschiedenen Sensoren, die Gäste anfassen und ausprobieren konnten, sowie die Einblicke in Medizintechnik und ChatGPT als Form der künstlichen Intelligenz.
Weitere Eindrücke vermitteln die Bildergalerien und das kurze Video.
(Videoschnitt: Paul Fischer/HTWK Leipzig)
Die nächste Lange Nacht der Wissenschaften in Leipzig findet voraussichtlich im Mai oder Juni 2025 statt.
Angebote im Wiener-Bau
Angebote im Nieper-Bau
Angebote in der Hochschulbibliothek
Angebote im Laborgebäude Naturwissenschaften, Medienzentrum und Gutenberg-Bau
Mit diesen und weiteren Fragen befasste sich Rüdiger Wink, Professor für Volkswirtschaftslehre an der HTWK Leipzig, mit seinem Team, Hanna Fischer und Anne Rauchbach. Die Forschenden erstellten eine Studie zum „IT-Fachkräfte- und -Ausbildungsbedarf in IT-Berufsfeldern in der Region Leipzig“. Diese führten sie im Auftrag der Invest Region Leipzig GmbH und unterstützt vom IT Cluster Mitteldeutschland im Rahmen der Fachkräfte-Richtlinie der Sächsischen Aufbaubank aus.
Am 22. Januar 2025, stellten Wink und sein Team die Studie bei einer Experten- und Netzwerkveranstaltung erstmals vor. Vertreten waren unter anderem Gäste aus Hochschulen, Bildungsträgern, Agenturen für Arbeit sowie Partner aus Personalvermittlungen. Sie diskutierten im Anschluss die Ergebnisse und Lösungsansätze der Fachkräfteanalyse.

Datenbasis
Für die Untersuchung nutzten Wink und sein Team amtliche Daten und eine Online-Auswertung von Stellenangeboten für IT-Berufe. Zudem führten sie Experteninterviews und eine Online-Umfrage mit Unternehmen aus der IT-Wirtschaft und der einschlägigen Personalvermittlung durch.
KI-, Programmier- und Sprachkenntnisse wichtig
Demnach ergab sich, dass die IT-Unternehmen in der Region ihren Schwerpunkt in den Bereichen Softwareentwicklung, IT-Systemadministration und IT-Anwendungsberatung aufweisen. Die meisten Unternehmen gehen zudem von einem weiteren Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren aus. Dieser richtet sich an Frontend- und Backend-Entwicklerinnen und -entwickler sowie DevOps Engineers und auf Technologiekenntnisse in gängigen Programmen und Programmfamilien. Mit diesen allgemeinen Qualifikationen und Grundlagenkenntnissen können die Unternehmen dann die Fachkräfte unternehmensspezifisch weiterbilden. Kenntnisse in der Programmiersprache Python seien im Hinblick auf KI-Entwicklungen und -Anwendungen von wachsender Bedeutung.
Insgesamt sei der Bedarf an Fachkräften im IT-Bereich in den kommenden zwei Jahren hoch und liege in der Region jeweils mindestens im mittleren dreistelligen Bereich. Mit Fachkräften aus dem Ausland könne der Bedarf bislang nur schwer gedeckt werden, da fehlende deutsche Sprachkenntnisse und aufwändige Visa-Prozesse und Abstimmungen mit der Ausländerbehörde Hemmnisse in der Rekrutierung darstellen.
Fachkräfte vermehrt weiterbilden und qualifizieren
Um die Bedarfe an IT-Fachkräften in der Region zu decken, müssen Unternehmen, Aus- und Weiterbildungseinrichtungen und die Bundesagentur für Arbeit passende Qualifikationsmöglichkeiten und Weiterbildungsangebote bereitstellen und sich diesbezüglich abstimmen. Um Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben, braucht es zudem Angebote zur Sprachförderung; für Unternehmen außerdem zusätzliche Informations- und Beratungsangebote zu Visa-Prozessen.
Warum mitmachen?
Die besten Bilder werden von einer Jury ausgewählt und ausgezeichnet. Außerdem werden die Gewinnerbilder im Forschungsmagazin Einblicke 2026 veröffentlicht und bei hochschulinternen Veranstaltungen präsentiert.
Wie einreichen?
Senden Sie Ihr digitales Bild bis zum 20. September 2025 an einblicke[at]htwk-leipzig.de.
Bewerbungskriterien:
- Das Bild muss druckfähig sein (Auflösung mind. 300 dpi).
- Pro Person kann nur ein Bild eingereicht werden.
- Ein aussagekräftiger Titel und eine kurze Beschreibung der Forschungsperspektive sind erforderlich.
- Urheberinnen und Urheber des Bildes müssen angegeben werden.
- Bild und Beschreibung bitte in separaten Dateien einreichen.
Wer kann teilnehmen?
Teilnahmeberechtigt sind alle Forschenden der HTWK Leipzig und des FTZ Leipzig – darunter Masterstudierende mit Forschungsinteresse, Promovierende, Postdocs, wissenschaftliche Mitarbeitende und Professorinnen und Professoren.
Inspiration gefällig?
Lassen Sie sich von den Gewinnerbildern der vergangenen Jahre inspirieren – authentische Einblicke in die Vielfalt der Forschung an der HTWK Leipzig! Nutzen Sie auch gern die Möglichkeit, sich Technik beim Referat Forschung auszuleihen. Katrin Haase und Dr. Franziska Böhl statten Sie gern mit Spiegelreflexkameras, Lichttechnik, Stativen und dergleichen aus. Sprechen Sie uns dazu gern an.
Zentrale Themen sind Photovoltaik, Solarthermie, Energiespeicher, Elektromobilität, Strom- und Wärmenetze sowie Sektorenkopplung. Darüber können sich Fachleute und interessierte Gäste bei mehr als 100 Ausstellerinnen und Ausstellern informieren sowie verschiedene Seminare besuchen und Vorträge anhören.
HTWK-Beitrag zur Solarforschung an der Hochschule
Unter den Vortragenden sind auch Mathias Rudolph, Professor für Industrielle Messtechnik an der HTWK Leipzig, und sein Team. Sie werden einen Einblick in die Solarforschung an der Hochschule geben. „Wir forschen beispielsweise seit vielen Jahren daran, wie Photovoltaikmodule und Nutzpflanzenproduktion sich gut ergänzen können“, so Rudolph. „Wir freuen uns darauf, unsere Aktivitäten vorstellen zu können und damit auch die HTWK entsprechend zu promoten. Für unsere Studierende ist eine solche lokale Messe zudem eine hervorragende Möglichkeit, PV-Anwendungen praxisnah und quasi vor der Haustür präsentiert zu bekommen.“
Weitere Forschende der HTWK Leipzig arbeiten unter anderem daran, die Qualitätskontrolle und den Betrieb von Solarzellen zu optimieren und damit die Energieausbeute zu steigern. Andere befassen sich mit senkrecht installierten bifazialen Solarmodulen, die auf beiden Seiten insbesondere die auf- und untergehende Sonne nutzen und so die Verfügbarkeit der Solarenergie in die wertvollen Morgen- und Abendstunden verschieben. Um die Wirkung von Sonnenenergie als neuen Energielieferanten bestmöglich zur Geltung zu bringen, arbeiten die HTWK-Forschenden zudem an einer Weiterentwicklung der Stromnetze: auch diese müssen leistungsfähiger, flexibler und intelligenter werden.
Freitickets für die Messe per Promo-Code
Tickets für die Solar Solutions Leipzig können über die Webseite bestellt werden. Normalerweise kostet ein Ticket 75 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer). Es besteht aber die Möglichkeit, Freitickets zu bekommen, in dem der Promocode „PHOTOVOLTAIK24“ genutzt wird. Zum Ticketshop der Solar Solutions Leipzig.
Hintergrund zur Solar Solutions Leipzig
Nach dem Vorbild in Düsseldorf und Bremen gibt es mit der Solar Solutions Leipzig die Regionalmesse nun auch in Sachsen: hier sollen sich Hersteller, Fachleute und B2B-Kundinnen und -Kunden aus dem privaten und gewerblichen Markt über neueste Trends, Innovationen und Produkte austauschen können.
Die Ausstellung befindet sich in Halle 4 auf dem Leipziger Messegelände. In der „Seminar Arena“ gibt es die Präsentationen zu sehen. Der Vortrag zur HTWK-Solarforschung findet am 2. Messetag um 15 Uhr statt.
Eine Übersicht der verfügbaren Plätze finden Sie im Mobility Online-Portal. Alle Informationen zur Bewerbung für ein Auslandssemester gibt es hier. Beachten Sie bitte auch die Hinweise zur Bewerbung und die FAQs mit den häufigsten Fragen und Antworten. Übrigens finden Sie einen praktischen Einstieg in die Informationen zu studienbezogenen Auslandsaufenthalten auch in der HTWK-App unter Menü/Studien-Guide.
Neue Ziele für Auslandssemester
Informatik- und Medieninformatikstudierende der Fakultät Informatik und Medien sowie Elektrotechnik- und Informationstechnikstudierende der Fakultät Ingenieurwissenschaften können ab dem WiSe 2025/2026 ein Erasmus+ Auslandssemester an der University of Zilina in der Slowakei absolvieren. Für Erasmus+ Austauschstudierende gibt es ein englischsprachiges Lehrangebot. Auch die Università Politecnica delle Marche (Marche Polytechnic University) in Ancona (Italien) und die Technical University of Ostrava stehen den Studierenden der Fakultät Ingenieurwissenschaften für Auslandssemester nun zur Verfügung.
Für Studierende der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen gibt es ebenso neue Ziele für Auslandssemester: Nachdem bereits im Frühjahr 2024 die Freie Universität Bozen als Erasmus+ Partner hinzugewonnen wurde, gibt es im Rahmen des Erasmus+ Programms mit der Università Politecnica delle Marche (Marche Polytechnic University) in Ancona eine weitere neue Austauschmöglichkeit in Italien. An der Partnerhochschule wird auf Italienisch und Englisch gelehrt.
Einen weiteren neuen Partner gibt es im Bereich der Bilateral Agreements mit der Armenian State University of Economics in Jerewan, der Hauptstadt Armeniens. An der ASUE gibt es englischsprachige Bachelor- und Masterstudiengänge. Zukünftig soll eine Förderung im Rahmen des Erasmus+ Programms angestrebt werden, aktuell können sich Outgoing-Studierende an die ASUE, z. B. für ein PROMOS-Stipendium oder HAW.international bewerben. Seit Sommer 2024 gibt es neben dem Georgian Institute of Public Affairs (GIPA) mit der Caucasus University eine weitere Partnerhochschule in Tiflis (Georgien). Für beide Hochschulen kann eine Bewerbung für Erasmus+ Förderung (Partnerland) beim LEONARDO-BÜRO SACHSEN eingereicht werden.
Zur Vorbereitung empfehlen wir Ihnen den Besuch einer unserer Infoveranstaltungen. Für studienorganisatorische Fragen und/ oder Fragen zur Anerkennung von im Ausland erbrachten Leistungen wenden Sie sich bitte an die Koordinatoren für internationale Beziehungen.
Gern beantworten wir auch individuelle Fragen rund um das Thema studienbezogene Auslandsaufenthalte in unserer Sprechzeit. Sie erreichen uns außerdem telefonisch oder per E-Mail (siehe Kontaktbox). Alternative Beratungstermine außerhalb der Sprechzeiten sind nach Vereinbarung ebenso möglich.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen!

Fiona, Architektur Bachelor
Beim Wissenschaftskino am 10. Dezember 2024 im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig zeigte Reuther den rund 180 anwesenden kleinen und großen Besucherinnen und Besuchern noch drei weitere Actionszenen aus James-Bond-Filmen und analysierte gemeinsam mit dem Publikum die Physik dahinter. „Ich möchte vor allem jungen Menschen zeigen, dass Physik weder schwer noch unverständlich ist“, so Reuther.
James-Bond-Szenen auch in den Vorlesungen
Über Actionszenen aus James-Bond-Filmen spricht Reuther sonst in seinen Vorlesungen an der HTWK Leipzig: Dort ist er unter anderem für die physikalischen Grundlagen-Veranstaltungen angehender Ingenieurinnen und Ingenieure im ersten und zweiten Studiensemester verantwortlich. Mit Beispielen aus Filmen lockert er den theoretischen Unterricht auf und macht ihn anschaulicher. Für seine erstklassige Didaktik wurde Reuther 2023 mit dem ersten Lehrpreis der Hochschule ausgezeichnet.
Inspiriert wurde Reuther von Metin Tolan: Dieser war bis 2021 Professor für Experimentelle Physik an der Technischen Universität Dortmund und ist aktuell Präsident der Universität Göttingen. Er schrieb verschiedene Bücher wie „Die Star Trek Physik“ oder „Titanic. Mit Physik in den Untergang“. Beispiele aus James-Bond-Filmen habe Reuther gewählt, weil dieser bekannter sei als der zu seiner Studienzeit beliebte MacGyver, der sich ähnlich wie Bond in der 1980/90er-Jahre Actionserie mit besonderen Erfindungen aus brenzligen Situationen rettete.
Auflösungen durch Formeln und Berechnungen
Interessante Gadgets und andere Hilfsmittel werden für James Bond von „Q“ entwickelt. Q ist der Leiter der fiktiven Forschungs- und Entwicklungsabteilung des britischen Geheimdienstes. Zum Lieblingsgadget wurde beispielsweise einmal die Magnetuhr gewählt, die im Film „Live and Let Die“ von 1973 zu sehen ist. In der gezeigten Szene konnte Bond damit den Kaffeelöffel seines Chefs entwenden und einer Frau den Reißverschluss eines Kleides öffnen. In brenzligen Situationen sollte die Uhr hingegen Kugeln aus einigen Metern Entfernung umlenken.
Solche Effekte, wie sie bei der Uhr mit Elektromagneten laut Film möglich sein sollen, verglich Reuther auch mit Beispielen aus dem Alltag, wie sie jeder kennt. In jenem Fall mit einem MRT, bei dem ebenfalls ein starkes Magnetfeld wirkt. Während Q bei seinen Erfindungen tief in die Trickkiste griff, zeigte HTWK-Professor Reuther beim Wissenschaftskino mit Formeln und Berechnungen auf, wie so manche Actionszene wirklich hätte ablaufen müssen.
Unter den Anwesenden sorgten die Szenen und die dazugehörigen Erklärungen immer wieder für Staunen, gerade weil manche besonders spektakuläre Stuntszenen rein physikalisch möglich wären. Und es gab viele Nachfragen, vor allem von eingefleischten James-Bond-Fans, die Detailfragen hatten.
Zum Abschluss ging Reuther der wohl berühmtesten Frage auf den Grund: Warum trinkt James Bond seinen Wodka-Martini geschüttelt und nicht gerührt? Auch hier sorgten zusätzliche Informationen für ein Raunen im Saal: Wer hätte gedacht, dass diese Frage sogar in einem wissenschaftlichen Paper ausführlich besprochen worden ist? Demnach werden durch das Schütteln im Wodka-Martini die freien, gesundheitsschädlichen Radikale besser gebunden, als wenn man den Cocktail rührt. Eine weitere, nicht ganz ernst gemeinte Erklärung liefert der Paranuss-Effekt, auch Müsli-Effekt genannt. Durch das Schütteln wandern die großen Geschmacksmoleküle nach oben, wohingegen die kleinen Alkoholmoleküle sich unten im Glas ansammeln. Oder Kurzum: Für James Bond bedeutet das, dass er den Geschmack genießen kann, ohne betrunken zu werden, denn immerhin muss ein Geheimagent wie er stets einsatzbereit im Kampf gegen das Böse sein.
Nächste Veranstaltung
Die nächste Vorführung vom Wissenschaftskino, der Film- und Diskussionsreihe der Leipziger Wissenschaftseinrichtungen, findet am 4. Februar 2025 statt: Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig wird der Film „Die Unerhörten“ gezeigt. Der Eintritt ist frei.
Wie schafft es James Bond beispielsweise, im freien Fall ein Flugzeug einzuholen? Wie kann er einen Widersacher über einen Lastenkran verfolgen? Oder: Stirbt ein Mensch überhaupt zwingend, wenn sein Körper ganz und gar mit Gold bemalt ist? Und kann eine Uhr mit einem Elektromagneten wirklich eine Kugel abhalten?
Mit HTWK-Professor Guido Reuther
Beantworten kann solche Fragen Guido Reuther: Er ist Professor für Angewandte Physik an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Dort ist er unter anderem für die physikalischen Grundlagen-Veranstaltungen angehender Ingenieurinnen und Ingenieure im ersten und zweiten Studiensemester verantwortlich. Für seine erstklassige Didaktik wurde er 2023 mit dem ersten Lehrpreis der Hochschule ausgezeichnet.
Beim Wissenschaftskino stellt er Filmstunts aus James-Bond-Filmen auf den physikalischen Prüfstand. Unter anderem wird er gemeinsam mit dem Publikum Szenen aus den Filmen „Casino Royale“ (2006), „Golden Eye“ (1995), „Live and Let Die“ (1973) oder „Goldfinger“ (1964) besprechen. Und natürlich geht er der wohl berühmtesten Frage auf den Grund: Warum trinkt James Bond seinen Wodka-Martini geschüttelt und nicht gerührt?
Format: Wissenschaftskino mit Filmausschnitten und Gespräch
Wann: Dienstag, 10. Dezember 2024, ab 19 Uhr
Wo: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Grimmaische Straße 6, 04109 Leipzig
Eintritt: frei
